Igel
Wann ist ein Igel in Not und benötigt Hilfe?
- Offensichtlich verletzte Igel.
- Igel, die sich tagsüber unsicher und torkelnd bewegen, verwirrt herumlaufen.
- Igel, die sich bei Berührung nicht einrollen und apathisch wirken.
- Tiere mit einem „Hungerknick“ (bei seitlicher Ansicht ein Knick direkt hinter dem Kopf, Hüftknochen sichtbar).
- Tiere, die im Winter und bei Dauerfrost tagsüber unterwegs sind.
- Igel mit schlitzförmigen, eingefallenen und/oder entzündeten Augen.
- Tiere mit Fliegeneiern und übermäßigem Parasitenbefall.
- Igelbabys, die sich außerhalb ihres Nestes befinden und noch geschlossene Augen und Ohren haben.
- Igel, die im November deutlich unter 600g wiegen.
Bergung/Sicherung
- Achten Sie immer auf den Eigenschutz (nehmen Sie einen Handschuh oder ein dickes Tuch, wenn Sie ein Tier aufheben).
- Achten Sie darauf, das Tier nicht mit bloßen Händen anzufassen, da ein starker Parasitenbefall vorliegen kann (Gefahr von Zoonosen).
- Nackte Igel müssen umgehend gewärmt werden. Auch bei Hitze können sie schnell auskühlen (Lebensgefahr!).
Erste-Hilfe
- Kontaktieren Sie spätestens jetzt eine Pflegestelle oder Auffangstation
- Schwer verletzte Tiere müssen umgehend zum Tierarzt gebracht werden. Es muss kein igelkundiger Tierarzt sein, wichtiger ist im Zweifel eine schnelle tierärztliche Behandlung! Bitte haben Sie Verständnis, dass der Tierarzt die Leistungen berechnen muss.
- Geben Sie weder Wasser noch Futter. Vor allem niemals Milch geben!
- Fliegeneier müssen sofort abgesammelt werden. Sie entwickeln sich im Sommer innerhalb von 8 Stunden zu Larven und fressen sich in das Tier hinein.
- Niemals Spot-On Präparate benutzen. Beim falschen Medikament kann das tödlich enden. Bitte sagen Sie auch dem Tierarzt, dass er sich bitte nach den Empfehlungen von Pro Igel e.V. richten soll.
Unterbringung/Transport
- In einem Karton oder einer Transportbox mit Zeitungspapier oder Handtuch, damit sich das Tier verkriechen kann. Verzichten Sie auf Laub, Moos, Stroh oder andere Naturmaterialien.
- Vermeiden Sie laute Geräusche. Igel hören um ein Vielfaches besser als wir!
- Jungtiere müssen gewärmt werden. Legen Sie eine PET-Flasche mit warmem Wasser oder eine Wärmflasche mit Handtuch umwickelt in den Karton. Unbedingt eine Möglichkeit zum Rückzug lassen, damit sich das Tier von der Wärmequelle entfernen kann.
- Karton ruhig und dunkel stellen.
- Tier immer von Haustieren und Kindern fernhalten (ein gestresstes Wildtier benötigt unbedingt Ruhe). Igel sind extrem geräuschempfindlich!
- Beim Transport ausbruchsicher verschließen.