Singvögel

auch Rabenvögel

Wann ist ein Singvogel in Not und benötigt Hilfe?

  • Offensichtlich verletzte Vögel.
  • Vögel mit Anflugtrauma.
  • Vögel ohne Fluchtverhalten, die aufgeplustert und apathisch am Boden sitzen.
  • Katzen- und Hundeopfer, auch wenn keine äußeren Verletzungen zu sehen sind.
  • Nestlinge, also unbefiederte oder kaum befiederte Vögel die ausgekühlt auf dem Boden liegen und nicht mehr ins Nest gesetzt werden können.
  • Vögel in akuten Gefahrensituationen (dazu zählt nicht die Aussage, dass in der Nachbarschaft viele Katzen und Hunde unterwegs sind).
  • Vögel, die in eine Regentonne, Teich oder einen Kamin gefallen sind.
  • Vögel mit Verschnürungen.
  • Ölverschmierte, verklebte Vögel.

Wenn Sie ein Jungtier gefunden haben, suchen Sie nach Geschwistertieren. In einem weiteren Umkreis können sich weitere Jungtiere befinden.

Bergung/Sicherung

  • Achten Sie immer auf den Eigenschutz (nehmen Sie einen Handschuh oder ein dickes Tuch, wenn Sie ein Tier aufheben). Sie verhindern durch den Einsatz eines Tuches weitere Verletzungen.
  • Unbefiederte Vögel müssen umgehend gewärmt werden. Auch bei Hitze können sie schnell auskühlen (Lebensgefahr!) Nehmen Sie das Tier in die Hand oder stecken Sie es unter den Pullover.
  • Halten Sie Vögel während der Bergung/Sicherung nie am Schwanz fest.

Erste-Hilfe

  • Kontaktieren Sie spätestens jetzt eine Pflegestelle oder Auffangstation.
  • Verletzte Tiere müssen umgehend zum Tierarzt gebracht werden. Es muss kein wildtierkundiger Tierarzt sein, wichtiger ist im Zweifel eine schnelle tierärztliche Behandlung! Bitte haben Sie Verständnis, dass der Tierarzt die Leistungen berechnen muss.
  • Geben Sie weder Wasser noch Futter (Lebensgefahr für Vögel!).
  • Fliegeneier müssen sofort abgesammelt werden. Sie entwickeln sich im Sommer innerhalb von 8 Stunden zu Larven und fressen sich in den Vogel hinein.
  • Keine Parasitenmittel benutzen. Bei geschwächten Vögeln kann das tödlich enden!

Unterbringung/Transport

  • Nutzen Sie einen ausbruchsicheren Karton mit einem Handtuch, Schal oder Pullover, den Sie zu einem kleinen Handtuchnest formen.
  • Achtung: Kartongröße sollte der Tiergröße angepasst sein und der Vogel während des Transportes nicht hin und her rutschen.
  • Jungtiere müssen gewärmt werden. Legen Sie eine PET-Flasche mit warmem Wasser oder eine Wärmflasche mit Handtuch umwickelt in den Karton. Unbedingt eine Möglichkeit zum Rückzug lassen, damit sich das Tier von der Wärmequelle entfernen kann.
  • Karton ruhig und dunkel stellen.
  • Tier immer von Haustieren und Kindern fernhalten (ein gestresstes Wildtier benötigt unbedingt Ruhe).
  • Beim Transport ausbruchsicher verschließen.